WINTERWEISSER Jahresausklang im Dezember

WINTERWEISS

Heinz Strohmer und seine Gedanken über Hoffnungen und Ziele:

Mich beschäftigt in letzter Zeit mehr und mehr, dass meine Hoffnungen und Ziele, die meiner Familie, des Einzelnen mittlerweile so stark verbunden sind mit den Hoffnungen und Zielen der Menschheit allgemein: Bewältigung der Klimakrise und der Migration, Überwindung der Pandemie, etc. Daran wird sich die nächste Generation viel mehr gewöhnen müssen. So kann ich heute die von mir so geliebten Familienreisen nicht mehr isoliert sehen, sondern muss mich fragen, welche Auswirkungen hat mein Tun auf diese Welt und kann und muss diese Reise überhaupt noch sein in Anbetracht der Einreisebeschränkungen, des CO2 Abdrucks etc. Bezüglich Reisen zu einer Zeit als es noch unbeschwert möglich war, bin ich ein großer Fan von Casey Neistats „Make it count“. Dort findet sich u.a. ein Spruch von Eleanor Roosevelt der bei allen unseren Reisen für mich gilt: „Do one thing every day that scares you.“

Teilnahme am Burning man festival.

Tauchen in einer mexikanischen Cenote.

Dusche im isländischen Eiswasserfall.

Beim Gedanken an „nichtgrau“ erkenne ich, dass ich inzwischen in vielen Bereichen den Zenit erreicht und zum Teil überschritten habe. Das erlaubt mir heute über Dinge nachzudenken, die bisher noch nicht in meinem Leben waren – ganz im Sinn des „From Success to Significance“. Diese Verschiebung von den klassischen zum Teil materialistischen Erfolgskonzepten hin zu Begriffen wie Sinnhaftigkeit, Nachhaltigkeit, Gegenwärtigkeit hat bei der nächsten Generation schon stark stattgefunden. Und warum sollen genau in diesem Punkt die Älteren nicht von den Jüngeren lernen. Wie auch immer bei aller Begeisterung für die neue Gelassenheit bin ich als ständig ideenschwangerer Mensch der Meinung, dass in jeder Generation einige Menschen gewagte, schwierige Ziele visualisieren und mit aller Kraft auf deren Verwirklichung hinarbeiten müssen. Bei den genannten Herausforderungen braucht es das wie nie zuvor. Ich persönlich wünsche mir für meine Töchter, dass Ihnen dieses Gefühl gegeben sein mag, weil es wunderbar zu sehen ist, wie etwas Gestalt annimmt (und dann könnten Sie viel besser verstehen, warum ich manchmal die Zeit um mich herum vergesse.)

Man muss sich beeilen, wenn man etwas sehen will, alles verschwindet.

Paul Cézanne