… wurden zu Freunden und sind allesamt „nichtgrau“.
Andrea Casapicola
Primaballerina werde ich – das beschloss ich im Alter von fünf Jahren – damals noch mit meinen Eltern am Land lebend, weit ab von der sogenannten Hochkultur. Mit acht Jahren kam die Übersiedlung nach Wien. Ich wurde Elevin im Staatsopernballett. Hoch gewachsen wie mein Vater blieb dieses Glück mir nur ein Jahr erhalten. Und mein Leben nahm einen anderen Verlauf. Kurz vor Ende meines ersten Studiums „Sportmanagement“ fiel der Beruf des Mannequins und Fotomodells aus den Sternen. Ich war international auf drei Kontinenten unterwegs, lief viele Modeschauen. Mit einer Freundin entwickelte ich ein Modelabel „Spiel Dein Spiel“. Viel gelernt, viel Spaß dabei – und doch, so ganz war die Mode nicht meine Welt. So kehrte ich auf die Universität zurück und absolvierte auf der WU-Wien das Studium der Handelswissenschaften. Parallel organisierte ich Projekte in der Luxusbranche, arbeitete für eine Wissenschaftsagentur. Nach Abschluss des Studiums war ich für eine Fruchtimportfirma tätig. Menschen und Kommunikation prägten meinen Lebensweg. Und so machte ich mich 2014 als Unternehmensberaterin und Coach selbständig. Das Interesse an den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wuchs zunehmend. Meine Gedanken dazu auf einer anderen Ebene zu bearbeiten, inspiriert mich. Als über 50Jährige kehrte ich zu den Wurzeln meines Lebenstraums zurück: ich begann mit Leidenschaft, den Flamencotanz zu erlernen.
Brigitte Lendl
Mit dem Geschichtestudium erfüllte ich mir meinen Jugendtraum. Doch berufsmäßig kam es anders. Ich arbeitete für Pan American und weitere bekannte Fluglinien. Meine wahre Bestimmung fand ich ab 2007 bei der Realisierung der Projekte “A Letter To The Stars” und “projektXchange” im Verein Lernen aus der Zeitgeschichte. Nebenbei war ich Mitbesitzerin des Musikklubs „ostklub“ und beim Roten Kreuz im Bereich Integration tätig. Zwischendurch schrieb ich mit meiner Schwester ein Buch “…und dann war alles anders, 39 Momente, die das Leben veränderten. Das Projekt des Concept Store “The Vienna Globe” wurde von zwei Freundinnen und mir konzipiert und betrieben. Zurzeit bin ich selbstständig in diversen Tätigkeiten im Bereich Marketing und Organisation und verspüre selbst, wie schwierig es ist, ab einem gewissen Geburtsdatum eine sinnvolle Anstellung zu finden. Somit bin auch ich direkt von den Problemen der Menschen über 50 betroffen. Ich bin verheiratet, habe einen Sohn, liebe es zu fotografieren und zu zeichnen und bin Freiwillige für einige Sozialprojekte.
Wolfgang Bledl
Hinzuschauen auf die vielen Zwischentöne, Geschichten mit Bildern zu erzählen und anzuregen, sich auf visuelle Entdeckungsreisen zu begeben. Auf das Leise, Unscheinbare zu achten, zu differenzieren, die Farben zu sehen und nicht nur Schwarz oder Weiß, Gut oder Böse, Arm oder Reich. Das möchte ich mit meiner Arbeit vermitteln. Ich mag Orte der Einsamkeit und Abgelegenheit, da dort oft das Leben auf Wesentliches reduziert spürbar ist. Orte mit ihrer ganz speziellen Ästhetik, deren Nutzen bereits im Vergangenen liegt und damit vom Druck menschlichen Handelns befreit wurde. Ich mag Unterwegssein in menschlichem Tempo, Reisen im ursprünglichen Sinn, als Wagnis sich auf Unbekanntes einzulassen, als Chance, dem Fremden mit Achtsamkeit und Toleranz zu begegnen. Das schärft die Sinne, gibt Kraft und Inspiration für kreatives Arbeiten. Das Schöne an diesem Projekt sind die vielen Einblicke in persönliche Geschichten von deren Existenz ich bis vor kurzem keine Ahnung hatte und plötzlich gibt es da eine Verbundenheit und zum Erstaunen so viele Parallelen in unser aller Leben.